Durchfall beim Hund-Was nun?
Durchfall beim Hund, auch Diarrhö genannt, muss nicht immer gleich besorgniserregend sein. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen akutem Durchfall (1-2 Tage) und chronischem, der längere Zeit anhält, oder immer wieder auftritt. Oftmals wechseln sich aber auch Durchfall und Verstopfung ab.
Wann muss ich zum Tierarzt oder Tierheilpraktiker?
Einerseits möchte man nicht sofort zum Tierarzt laufen, andererseits will man aber auch nicht zu lange warten. Aber wie gesagt, gelegentlich Durchfall ist noch kein Grund zur Panik. Daher gilt, solange das Allgemeinbefinden unverändert ist, erstmal die Ruhe bewahren.
Eine Ausnahme bildet blutiger Durchfall. Hier könnte z.B. eine Vergiftung oder ein Magengeschwür vorliegen. Auch bei länger anhaltenden Durchfällen ist Vorsicht geboten. Und zwar besteht hier die Gefahr des Austrocknens. Insbesondere gilt dies für Welpen, kleine Hunde, alte oder geschwächte Tiere.
Darüber hinaus sollte man auf Anzeichen wie Appetitverlust, Zittern oder Fieber achten. Dann kann ein Gang zum Tierarzt durchaus nötig sein!
Weitere Gründe für Durchfall
Ebenfalls können beispielsweise Parasiten, virale-oder bakterielle Infekte, Medikamente (u.a. Antibiotika, Wurm- und Zeckenprophylaxe), verantwortlich sein. Ebenso durch Zecken verursachte Krankheiten, wie zum Beispiel Anaplasmose oder Ehlichiose.
Auch Bauchspeicheldrüsenprobleme oder Nierenerkrankungen können ursächlich sein.
Durchfall- Auslöser Futter
Möglicherweise liegt es aber auch ganz einfach am Futter. Gerade Trockenfutter birgt oft ein Potenzial für Unverträglichkeiten. Oft hat Trofu viele Inhalts- und Zusatzstoffe, auf die der Hund allergisch reagieren kann. Ebenfalls können größere Mengen an Getreide vom Hund schlecht verstoffwechselt werden. Auch eine zu schnelle Umstellung von Trocken- auf Nassfutter kann Durchfälle auslösen.
Definition Durchfall- oder nur weicher Kot
Immer wieder habe ich aufgeregte Patienten-Besitzer am Telefon, mein Hund hat Durchfall. Nachdem ich dann nachfrage, erfahre ich oft, dass der Kot eigentlich nur etwas breiig war. Eine wichtige Unterscheidung gibt es hier nochmal zwischen matschigem Kot und Durchfall. Richtigerweise spricht man erst von Durchfall, wenn die Hinterlassenschaften wirklich flüssig sind. Weiter muss der Kotabsatz mindestens 3x am Tag stattfinden, um als Durchfall zu gelten. Folglich spricht man bei Haufen, die „etwas aus der Form geraten sind“ noch nicht von Durchfall.
Ursachen für Durchfall
- verdorbenes Futter
- Stress
- Futtermittelunverträglichkeiten
- Vergiftungen
- Futterumstellungen
- Parasiten
- Medikamente
- Erkrankungen
- Viren
- Bakterien (z.B. Clostridien, Helicobacter)
Erste Hilfe- Hausmittel?
Richtigerweise stellen Sie sich jetzt sicher die Frage, was kann ich also für meinen vierbeinigen Freund tun. Vorausgesetzt der Hund ist in einer guten Verfassung, steht dem nichts im Wege.
Im Falle von akutem Durchfall kann man den Hund 24-48 Stunden fasten lassen. Natürlich muss er Wasser stets zur freien Verfügung haben. Ebenfalls kann man Schwarztee oder Kamillentee mit etwas Traubenzucker anbieten.
Des Weiteren kann eine Morosche Möhrensuppe gute Dienste leisten. Das Rezept für diese Karottensuppe stammt von Ernst Moro. Dies war ein österreichischer Kinderarzt. Er setzte sie bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gegen Durchfallerkrankungen ein.
Rezept- Moro Suppe
Zutaten:
500g Bio-Möhren 1 Liter Wasser 1 gestr. Teelöffel Salz
Die Möhren Schälen und 1-1,5 Stunden lang kochen und anschließend pürieren. Danach das verkochte Wasser wieder auffüllen, so dass man wieder einen Liter Flüssigkeit hat. Dann einen gestrichenen Teelöffel Salz dazu. Fertig!
Wichtig!
Durch die lange Kochzeit bilden sich Moleküle. Diese ähneln den Darmepithelien. Die Suppe sollte weder wesentlich kürzer, noch wesentlich länger gekocht werden. Dementsprechend könnte sie unbrauchbar werden, da die Moleküle sonst entweder noch nicht freigesetzt wurden, oder verkochen.
Eine Suppe gegen Durchfall für den Hund?
Die Moro Suppe wird dem Hund einfach in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt angeboten.
In der Regel wird sie gerne angenommen, da sie etwas süßlich schmeckt. Verweigert der Hund die Suppe, kann etwas Hühnchen mit gekocht werden.
Zusammenfassend sei gesagt, sobald der Durchfall länger andauert, oder weitere Symptome dazukommen, sollte auf jeden Fall der Rat eines Tierarztes eingeholt werden.
Kotuntersuchung bei Durchfall & Co
Im Falle eines chronischen Durchfalls, kann man eine Kotprobe ins Labor schicken. Dieser kann hier auf Parasiten, Verschiebungen des Mikrobioms des Darms (umgangssprachlich Darmflora genannt) untersucht werden.
Außerdem bei
1. Haut- und Fellproblemen
2. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schmatzen
3. IBD (Darmentzündung)
4. Übel riechenden, voluminösen Haufen mit oder ohne Fettauflagerungen
5. Futtermittelunverträglichkeit/Allergie
6. Juckreiz im Analbereich
7. häufigen Infekten
8. Husten
9. bei vorangegangenen Antibiotika-Gaben
Bei Fragen können Sie mich gerne kontaktieren!
Hinweis
Die Inhalte dienen nur zur Information und sollen keinen Besuch bei einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker in der Nähe ersetzten. Sie stellen auch keine Anleitung zur Selbstmedikation dar.
Gemäß HeilMWerbG § 3 weise ich darauf hin, dass die Wirksamkeit der angebotenen Methoden therapeutischer und diagnostischer Art, wissenschaftlich nicht anerkannt sind.